Willkommen auf der Webseite des Deutschen Kinderschutzbundes Biberach
Der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB) setzt sich für die Rechte aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland ein. Er möchte eine kinderfreundliche Gesellschaft, in der die geistige, seelische, soziale und körperliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert wird. Dabei sollen diese an allen Entscheidungen, Planungen und Maßnahmen, die sie betreffen, beteiligt werden.
Unser Verband mischt sich zugunsten der Kinder ein – in der Bundes- und Landesgesetzgebung, bei Planungen und Beschlüssen in unseren Städten und Gemeinden. Wir fordern eine Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen der Kinder und Familien, eine kinderfreundliche und gesunde Umwelt und gute Einrichtungen für Kinder und Jugendliche.
Teamvorstand:
Sonja Sälzle, Ursel Etzinger, Lucas Fettback, Werner Drews, Christine Kapfer, Wilfried Forschner, Pauline Billwiller, Peter Grunwald
Das dreijährige Pilotprojekt zielt darauf ab, gefährdete Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren durch mobile Sozialarbeit zu unterstützen. Der jährliche Finanzbedarf beträgt 100.000 Euro. Ermöglicht wird das Projekt durch die Bruno-Frey-Stiftung und die Bürgerstiftung Biberach.
Seit einigen Jahren berichten Fachleute wie die Streetworker von Jugend Aktiv, dass sich immer mehr Kinder aufgrund von schulischen Problemen, familiären Konflikten und teils beengten Wohnverhältnissen in der Öffentlichkeit aufhalten. Dort fallen sie durch ein Verhalten auf, das eigentlich für ältere Jugendliche typisch ist, zum Beispiel Cliquenbildung und ein riskanter Umgang mit Alkohol und Tabak. Diese Entwicklung lässt sich nicht nur in vielen Mittel- und Großstädten beobachten, sondern auch in Biberach.
Angebotslücke bei mobiler Kindersozialarbeit
Der Verein Jugend Aktiv deckt den Bedarf an mobiler Jugendsozialarbeit in Biberach für Jugendliche ab 14 Jahren ab. Zusätzlich braucht es aus Sicht des Kinderschutzbundes Biberach eine präventive mobile Kindersozialarbeit für die Altersgruppe der 6- bis 13-Jährigen. Diese Kinder werden bisher in Biberach nicht umfassend erreicht.
„Es kann nicht sein, dass wir diese Kinder allein lassen. Wir brauchen in Biberach ein niederschwelliges, offenes und kostenfreies Angebot, um die Situation für die Kinder zu stabilisieren und sie so früh wie möglich zu unterstützen. Jedes Kind hat das Recht auf soziale Teilhabe und eine altersgerechte Entwicklung“, unterstreicht Sonja Sälzle vom Teamvorstand des Kinderschutzbunds Biberach, der das neue Konzept „Kischufant“ entwickelt hat. Kischufant ist eine Wortschöpfung aus „Kinderschutz“ und dem blauen Elefanten, der als Symbol des Kinderschutzbundes für die Stärkung von Kindern steht.
Großzügige Unterstützung durch Biberacher Stiftungen
Um das Projekt umsetzen zu können, ist unter anderem eine sozialpädagogische Fachkraft in Vollzeit nötig. Für die Finanzierung der dreijährigen Pilotphase wurden dem Kinderschutzbund Biberach bereits Personalkostenzuschüsse des Landes Baden-Württemberg bewilligt. 30.000 Euro finanziert der Kinderschutzbund Biberach aus Eigenmitteln. Dies reicht jedoch bei Weitem nicht aus, um den Finanzierungsbedarf von insgesamt 300.000 Euro zu decken. Daher ermöglichen zwei Biberacher Stiftungen das Kischufant-Projekt: Die Bruno-Frey-Stiftung stellt dem Kinderschutzbund 50.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Die Bürgerstiftung Biberach spendet jährlich 30.000 Euro.
„Viele bringen die Bruno-Frey-Stiftung mit Kulturförderung in Verbindung. Aber unser Stifter Bruno Frey hat uns auch mit der Unterstützung von Bedürftigen beauftragt – und genau das wird mit dem Kischufant-Projekt erreicht“, erklärt Thomas Hagel, Geschäftsführer der Bruno-Frey-Stiftung.
Karl Schley, Vorsitzender des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Biberach, ergänzt: „Uns geht es um die Hilfe für benachteiligte und auffällige Kinder. Der Kinderschutzbund hat ein fundiertes Konzept entwickelt, mit dem die Verzahnung von aufsuchender Kindersozialarbeit und sozialer Gruppenarbeit in den neuen Räumen in der Ehinger Straße gelingen wird. Dies hat einen Vertrauensvorschuss verdient, den wir gerne gewähren. Für die Bürgerstiftung bedeutet dieses Großprojekt – neben den rund 20 weiteren Projekten, die wir jedes Jahr unterstützen – einen Meilenstein in unserer Entwicklung.“
Spenden ermöglichen Pilotphase
„Es ist ein starkes Zeichen, dass zwei große Biberacher Stiftungen die Förderung gemeinsam übernehmen. Wir bedanken uns herzlich und freuen uns sehr, dass wir nun zeitnah mit dem Projekt starten können“, erklärt Christine Kapfer im Namen des Kinderschutzbundes Biberach.
Auch Verena Fürgut, Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Biberach, steht dem Engagement des Kinderschutzbundes positiv gegenüber: „Ich freue mich sehr darüber, dass der Kinderschutzbund Biberach nach seiner Neuausrichtung mit dem Pilotprojekt ‚Kischufant‘ ein so anspruchsvolles Aufgabenfeld wie die mobile Kindersozialarbeit angeht und damit das vorhandene sozialpädagogische Angebot in der Stadt ergänzt. Ausdrücklich danke ich den Ehrenamtlichen des Vereins für ihre Arbeit und den Verantwortlichen der beiden Stiftungen für die großzügige finanzielle Unterstützung. Nur durch dieses Engagement kann diese Pilotphase, in der die tatsächlichen Bedarfe ermittelt und geeignete Organisationsformen getestet werden sollen, ermöglicht werden.“
Pilotprojekt für drei Jahre
Kischufant ist als Pilotprojekt für drei Jahre geplant und richtet sich insbesondere an benachteiligte und gefährdete Kinder in Biberach und dem direkten Umland. Um ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern und sie in ihrer Entwicklung zu fördern, umfasst das Konzept vier Bereiche:
Streetwork: Einstellung einer sozialpädagogischen Fachkraft, die im öffentlichen Raum Kontakt zu den betroffenen Kindern aufnimmt.
Soziale Gruppenarbeit: Gruppenangebote im Freizeitbereich, damit die Kinder neue stabile Sozialkontakte entwickeln und gemeinsam Lernprozesse erleben können, angegliedert an den bereits bestehenden offenen Kindertreff K9 des Kinderschutzbundes in der Ehinger Straße 9.
Einzelfallhilfe: Unterstützung von einzelnen Kindern (und gegebenenfalls deren Familien) bei individuellen Problemen. Hier kann auf freiwilliger Basis auch der Kontakt zu anderen Institutionen und Hilfsangeboten hergestellt werden.
Gemeinwesenarbeit: Vernetzung und Sichtbarkeit in der Kommune sowie Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, ergänzt um eine Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für die Situation von Kindern.
Geplanter Start des Projekts ist im Januar 2025.